Lernen aus dem dunklen Erbe der Vergangenheit #50

Shownotes

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung der Konzentrationslager stehen wir vor einer zentralen Frage: Wie gehen wir heute mit dem dunklen Erbe der Vergangenheit um? Das Entsetzen über die unfassbaren Grausamkeiten und das unermessliche Leid der NS-Zeit lässt uns sprachlos zurück – doch wir dürfen nicht schweigen. Wir tragen eine Verantwortung, die über bloße Erinnerung hinausgeht.

Wie sprechen wir über diese Zeit? Welche Form der mahnenden Erinnerungskultur ist notwendig, um sicherzustellen, dass das „Nie wieder!“ unumstößlich gilt?

Als Gesellschaft müssen wir entschlossen gegen Verharmlosung, rassistisches Gedankengut und erstarkende rechtsextreme Bewegungen vorgehen. Dabei kommt Bildungseinrichtungen eine entscheidende Rolle zu. Welche Inhalte müssen im Rahmen von Persönlichkeitsbildung und Sozialkompetenztraining vermittelt werden, um dem zunehmenden Populismus und der wachsenden Polarisierung entgegenzuwirken? Wie können wir junge Menschen befähigen, sich aktiv für eine offene, demokratische Gesellschaft einzusetzen? Die Vergangenheit lehrt uns, dass Erinnerung allein nicht ausreicht – sie muss in Haltung und Handlung übersetzt werden.


Elsbeth Kossmeier und Benedikt Weingartner bewegt das Thema Lernen. Sie setzen sich damit auseinander, was man für das Leben lernt, lernen soll, freiwillig und unfreiwillig, bewusst und unbewusst. Mit ihren unterschiedlichen Zugängen führen sie kritisch und mit utopischen Gedanken im Hinterkopf einen Dialog. Beide sind viel beschäftigt mit jungen Menschen, deren Reaktionen auf Schule, den unterschiedlichen Motivationen, Neues zu entdecken und ins eigene Leben hereinzunehmen, der Fähigkeit zur konstruktiven Auseinandersetzung mit Leben und Welt, ihrer Haltung zum Lernen generell.

Elsbeth Kossmeier ist Gestaltpädagogin, war 40 Jahre lang Lehrerin für Deutsch und Musik an einem Gymnasium sowie Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Nach wie vor ist sie Referentin für Lehrende für einen Unterricht, der die Persönlichkeit der einzelnen Lernenden stärkt sowie deren Lernmotivation und Lernerfolg zu steigern vermag. Veröffentlichungen: Einzelnen gerecht werden. Chancen und Herausforderungen eines Unterrichts in heterogenen Klassen, Linz 2013. | „Im Unterricht geht es um mich!“ Die Lernseitige Orientierung von Unterricht, Klagenfurt 2019.

Benedikt Weingartner war 10 Jahre Benediktinermönch, Religionslehrer und später internationaler Künstlermanager im Bereich der klassischen Musik. Seit 2014 ist er Journalist und vor allem auf Außen- sowie Europapolitik spezialisiert. Er moderiert EU-Bürger:innendialoge und EU-Jugenddialoge. Darüber hinaus ist er Moderator und Redaktionsleiter des TV-Jugendtalkmagazins #Europa4me (www.okto.tv/europa4me) sowie der Sendereihe „Europa : DIALOG“ (www.okto.tv/europadialog).

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